Ich erblickte das Licht der Welt an einem Morgen des Glücks, genauer gesagt am Dienstag, 15. September um 4.20 Uhr in Lomé, der Hauptstadt Togos. Meine Mutter, Einzelhändlerin und mein Vater Tischler und Zimmermann, gaben mir den

Namen: Sena Komla Messanvi Kopti Alfred. In der Familie nennt man mich nur Freddy. Da mein Geburtsname viel zu lang ist, habe ich mich für Joe Kiki als Künstlernamen entschieden. Ich lebe und wirke in Deutschland, bin verheiratet und habe zwei Kinder.

1977, im zarten Alter von acht Jahren hat alles begonnen. Durch einige musikalische Aktivitäten während der Kulturwochen an meiner Schule, wurde ich auf meine musikalischen Fähigkeiten aufmerksam. Einer Gabe, die mir in die Wiege gelegt schien. Mein erster Schrei klang wie eine Melodie, sagte meine Mutter. Und ich werde niemals aufhören, Musik zu spielen und zu leben. „Wenn die Herzen immer härter und gefühlloser werden, gibt es nur noch Musik, die zu den Ohren schwebt und die Herzen öffnen kann.“

1982, fünf Jahre später hatte ich einen Auftritt in der togolesischen Fernsehsendung „Tremplin“ (Sprungbrett). Dort sang ich das Lied „N’go, n’go“, ein Titel in dem bereits meine ganze Philosophie lag.

meiner Kindheit ist die Nächstenliebe für mich eine goldene Regel. „Aufrichtigkeit muss unsere Schritte lenken“ ist meine Devise.

Geboren wurde ich in den Kokosplantagen Togos, wo ich auch meine Kindheit verbrachte. Diese wunderbaren Kindheitserinnerungen sind es, die mir bis heute im Gedächtnis bleiben, so nah, als sei es gestern gewesen. Gerne erinnere ich mich an Streiche, die ich mit Freunden den Wächtern der ausgedehnten Plantagen spielte, Kokosnüsse stahl und zwischen den riesigen Palmen Katz und Maus spielte.

Die herrlichen, unvergesslichen Augenblicke am Meer zusammen mit meinen Brüdern und Freunden, als wir den Fischern halfen, die Netze vom Meeresgrund einzubringen und uns somit auch ein wenig Geld verdienten, sind für ihn bis heute eine wunderbare Quelle der Inspiration.

Die Schulferien, die ich mit meiner Mutter in einem Dorf mitten in den Feldern von Mais, Manioc und Igname (Yamwurzel) verbringen durfte, waren die ersten Schritte ins Erwachsenenleben.

Obwohl sehr rauflustig und hochempfindlich, verbrachte ich doch eine friedliche und ethisch geprägte Kindheit. Trotz eines Gehirnschlags, der mein Vater fünf Jahre nach meiner Geburt traf und an dem er bis zu seinem Tode 2007 litt, hat meine Mutter der Herausforderung standhalten können, mich zu erziehen. Diese Erziehung ließ mich zu dem Menschen werden, der ich heute bin.

Wie so viele andere Jungen und Mädchen meiner Generation habe auch ich die Schule besucht, um die Anderen zu verstehen und um sich verständlich machen zu können. Meine Mutter hätte mich gerne als Arzt in weißem Kittel mit Stethoskop gesehen oder als Anwalt in langer schwarzer Robe mit weißem Bäffchen in Höhe des Halses, um Unschuldige zu verteidigen und Verbrecher zu verurteilen.

Trotz dieser Wünsche meiner Mutter wollte ich aber weder Arzt noch Anwalt werden. Diplome, Doktor- oder Professorentitel sind es nie gewesen, die mich interessiert haben. Mich interessierte immer die Frage, wie ich der Menschheit nützlich sein kann. Mit einem Lächeln auf den Lippen antworte ich: „Ich möchte lieber nützlich als wichtig sein“ und dazu muss man nicht unbedingt in Harvard, Sorbonne oder Oxford studiert haben

Coiffeur Farex Youssef, ein Franco-Libanesen, der mich bei einem Fernsehauftritt entdeckte und von meiner Stimme begeistert war, bildete mich zwei Jahre lang in der Musiktheorie aus.

Wie auch Henri-David Thoreau, Mahatma Gandhi und Martin Luther King und viele andere, verstehe ich mich als Kämpfer. Für mich stand es niemals in Frage, dass die Musik mein Pilgerstab ist und das ich eine aktive Rolle in der Verbreitung gesellschaftlicher Gerechtigkeit zu spielen habe.

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