1996 ist ein Jahr des Abschieds. Wie so viele Jungen meiner Generation verlasse ich Togo in Richtung Deutschland. 30 Jahre lang war dieser Kontinent mir Heimat.

Mit minimalem Gepäck, ohne Sprachkenntnisse und vielen Problemen, verließ ich Afrika in Richtung Europa, um wie viele meiner Landsleute, der Ungerechtigkeit zu entgehen, und betrat zum ersten Mal deutschen Boden. Ich befand mich in der Situation und auch im Geisteszustand des illegalen schwarzen Afrikaners, der in Deutschland ankommt, um sich einem neuen Universum zu stellen, eine unbekannte Welt zu entdecken. Aber ohne jemals zuvor auch nur davon geträumt zu haben.

Mit Büchern, Audiocassetten und CDs habe ich mir geholfen, die deutsche Sprache zu erlernen und mich einzuleben. Diese dornenvolle Odyssee hat fast zwei Jahre gedauert.

Nach Tätigkeiten als Drucker, Tischler und Bildhauer knüpfte ich schließlich wieder an das an, was am besten die künstlerische Dimension wiedergibt, die ich in mir trage: das Spiel mit der Gitarre und bisweilen anderen Instrumenten wie der Mundharmonika, dem Piano oder dem Saxophon.

Die Ehe zwischen mir und der Musik wurde endgültig geschlossen und jeder Gedanke an eine Scheidung ausgeschlossen. Nach „N’go n’go“, veröffentlichte ich 1997 mein zweites Album „Freedom Power“.

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